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Buchvorstellungen
MUSIK AUS DEM JENSEITS
PAUL ZSOLNAY VERLAG

(1. Januar 1971), 219 S.
ASIN: B0000BQ97X



www.hanser-literaturverlage.de/verlage/zsolnay-und-deuticke.html

Gebraucht Exemplare erhältlich über Amazon:Musik aus dem Jenseits, oder Musik aus dem Jenseits (Gebundene Ausgabe)
»Musik aus dem Jenseits« - Das Medium Rosemary Brown berichtet
Diese Zitate entstammen der Umschlag-Rückseite:
 
Der Spiegel:
»An Mrs. Browns medialer Begabung ist nicht zu zweifeln.«
 
Mrs. Mary Firth, Musikdozentin:
»Ich testete ihr Gehör und Spiel vom Blatt. Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest, dass sie nicht einmal jene grundlegenden musikalischen Fähigkeiten besitzt, die ich von jedem Musikstudenten erwarten muss – schon gar nicht von einem Studenten, der komponiert.«
 
Richard Rodney Bennet, Komponist:
»Viele Musiker sind imstande zu improvisieren, aber sie können keine Musik wie die vorliegende erfinden, ohne viele Jahre vorher entsprechend geübt zu haben. Ich selbst hätte einige der Rosemary Brown-Beethoven-Stücke nicht erfinden können.“
 
Sir George Trevelyan:
»Ich saß mit ihr zusammen am Klavier und sie beschrieb mir, was geschah. "Chopin ist hier", sagte sie. Diese Sitzung hatte weder gespenstische noch spukhafte Züge. Chopin übermittelte ihr ein Stück, das sie Abschnitt für Abschnitt direkt am Klavier ausarbeitete, und nach zwanzig Minuten hatte sie es auswendig gelernt. Musiker werden ermessen können, was diese Leistung bedeutet. Mrs. Browns Zusammenarbeit mit Komponisten aus einer anderen Welt, die bei vollem Bewusstsein erfolgt, ist etwas nie Dagewesenes, Einmaliges. Alle, die sich für Musik interessieren und für die Möglichkeiten, mit geistigen Mächten Gedankenaustausch zu pflegen, sollten sich ernsthaft und vorurteilsfrei mit diesem Phänomen beschäftigen.«
 
Rosemary Brown:
»Ich bin ganz einfach der Empfänger. Ich nehme auf, was gerade kommt.«
 
 
 
»Als ich Franz Liszt zum erstenmal sah, war ich etwa sieben Jahre alt und bereits gewohnt, die Geister der sogenannten Toten zu sehen.
Ich lag im Schlafzimmer oben unter dem Dach des großen, alten Londoner Hauses, in dem ich noch immer wohne. Ich erinnere mich, dass ich an diesem Morgen früh aufgewacht war, liegen blieb, mein warmes Bett genoss und wartete, bis mich die Stimme meiner Mutter zum Aufstehen mahnen würde.
In diesem einfachen, fast primitiven Raum erschien mir Liszt zum erstenmal. Ich fürchtete mich überhaupt nicht, als ich ihn neben meinem Bett stehen sah. Seit frühester Jugend war ich den Anblick körperlosen Wesen – oder Geister, wie die meisten Menschen sie nennen – gewohnt, und war daher über diesen Anblick nicht erschrocken. Ich glaube, ich war nicht einmal überrascht. Als Kind nimmt man vieles als selbstverständlich hin.
Bei dieser ersten Gelegenheit kam er als sehr alter Mann. Sein langes Haar war ganz weiß, und er trug etwas, das ich für ein langes schwarzes Kleid hielt.
Aus irgendeinem Grund hat er mir an diesem Morgen nicht gesagt, wer er war. Ich glaube, er wusste, dass ich schließlich irgendwo ein Bild von ihm sehen und ihn erkennen würde. Schließlich kann man Liszt mit niemandem verwechseln, besonders den alten Liszt mit weißem langen Haar und düsterer Kleidung.
An diesem Morgen sprach er ganz langsam, weil ich noch ein Kind war, und er sagte nur, dass er auf unserer Welt Komponist und Pianist gewesen war.
Dann sagte er: "Wenn du erwachsen bist, werde ich wiederkommen und dir Musik bringen." Das war alles sehr klar. Eine einfache Feststellung ohne komplizierte Sätze, so dass ein Kind sie verstehen konnte. Dieses Erlebnis war sehr klar und deutlich, und ich habe sein Kommen und seine Worte nie vergessen.
Ich erzählte damals niemandem von seinem Besuch, hauptsächlich deshalb, weil ich den Anblick von Menschen aus der anderen Welt so sehr gewohnt war, dass ich mir bei ihrem Kommen nichts Besonderes dachte, außer sie sagten oder taten etwas, das ich für wichtig hielt und glaubte, es anderen Leuten mitteilen zu müssen.
Ich sah keinen Grund, warum ich gerade über diese Erscheinung sprechen sollte, und es sollten viele Jahre vergehen, ehe er wiederkehrte, um sein Versprechen einzulösen. Dann aber kam er so häufig, dass ich es auch heute noch kaum glauben kann.
Heute ist Liszt der Organisator und Führer einer Gruppe berühmter Komponisten, die mich in meinem Heim besuchen und mir ihre neuesten Kompositionen geben. Derzeit gibt es zwölf in dieser Gruppe: Liszt, Chopin, Schubert, Beethoven, Bach, Brahms, Schumann, Debussy, Grieg, Berlioz, Rachmaninow und Monteverdi. Ich führe sie in der Reihenfolge an, in der sie mit mir in Verbindung traten. Andere, wie Albert Schweitzer, kommen nur kurz, geben mir ein wenig Musik und kommen offenbar nicht wieder. Mozart, zum Beispiel, war nur dreimal hier. Nach sechs Jahren langer Arbeit habe ich heute in allen Laden und Schränken meines großen, weiträumigen Hauses an die vierhundert Musikwerke aufgehoben: Lieder, Klavierstücke, einige unvollständige Streichquartette, den Anfang einer Oper sowie einige teilweise vollendete Konzerte und Symphonien.
Die dafür aufgewendete Arbeit war enorm. Meine musikalische Ausbildung war nur mangelhaft und ich hatte daher keine Übung im Niederschreiben von Noten und keine Ahnung von einer Orchestrierung. Während der ganzen Zeit hatte ich aber auch die Aufgabe, die Verbindung mit Wesen aus einer anderen Welt – der Welt der Geister – aufrechtzuerhalten, die manchmal nicht so klar und deutlich auftreten, wie man es gerne hätte.
Jedenfalls ist die Musik nun größtenteils niedergeschrieben. Manches davon kann man bereits in der Öffentlichkeit hören, und im Mai 1970, etwas mehr als sechs Jahre, nachdem Liszt wieder mit mir in Verbindung getreten war, wurde eine Langspielplatte mit "Jenseits"-Musik von acht verschiedenen Komponisten herausgebracht. Natürlich waren die Komponisten über den Erfolg erfreut.
Liszt und die anderen machen sich diese Mühe nicht aus Gründen der Eitelkeit. Die Kommunikation fällt ihnen nicht immer leicht, und die Arbeit hat einen ganz bestimmten Zweck, der meiner Meinung nach in den Worten Sir Donald Toveys am besten zum Ausdruck kommt, eines berühmten Musikers und Komponisten, der 1940 starb und auch einer meiner Besucher ist:
"[...]. Durch die Übermittlung von Musik und Gesprächen versucht eine organisierte Gruppe von Musikern, die unsere Welt verlassen haben, der Menschheit die Lehre zu erteilen, dass der physische Tod nur ein Übergang von einem Bewusstseinszustand in einen anderen ist, unter Wahrung der Individualität. Durch diese Erkenntnis soll der Mensch sein eigentliches Wesen und potentielle überirdische Vorgänge besser verstehen. Die Erkenntnis, dass das Leben auf dieser Welt nur eine Etappe im ewigen Leben des Menschen darstellt, soll zu weitblickenderen politischen Haltungen führen als den heutigen und auf allen Gebieten vernünftigere Ansichten hervorrufen. - Wir vermitteln unsere Musik nicht nur deshalb an Rosemary Brown, um damit vielleicht anderen Menschen Freude zu bereiten, sondern wir hoffen, dass diese mit diesem Phänomen zusammenhängenden Folgerungen spürbares und reges Interesse hervorrufen; dass sie vernünftige und unvoreingenommene Menschen veranlassen wird, die unbekannten Bereiche des menschlichen Geistes und der Seele zu erforschen. Wenn der Mensch die geheimnisvollen Tiefen seines Bewusstseins erschlossen hat, wird er zu entsprechend großen Höhen aufsteigen können."«
 
(Auszüge aus dem 1. Kapitel)
 
 
 
 
 
 
 
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